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Veranstaltungshinweis in eigener Sache:

© jan michalko

 

Monika Michalko führt durch ihre Ausstellung

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe « Künstler führen durch ihre Ausstellungen » laden wir herzlich ein.

Die Malerin Monika Michalko führt durch ihre Ausstellung « Michalko & Michalko. In the tropics the hair feels different »

Mittwoch 19. September 2018
17–19 Uhr

Location:
GALERIE FRANZKOWIAK / im Quartier 207 / PASSAGE / 2. UG
Friedrichstraße 76—78
10117 Berlin

Eingang: Jägerstraße 61 / Fahrstuhl -2

Michalko & Michalko. In the tropics the hair feels different
 
Schwester – Bruder * Malerin – Fotograf * Art-Clash in Sri Lanka/ Impressions from Sri Lanka



Chris hat einen neuen Job. 
 Ich packe meine Koffer und nehme meinen Sohn und meinen Bruder mit. Ende Februar 2018 Ankunft in Colombo, Sri Lanka! Einen Monat später ziehen wir ins Japanhaus in der Gunawardena Mawatha. Es ist heiß! Sehr, sehr heiß und sehr stickig. Die Luft zum schneiden dick und die Moskitos nerven.
Jan ist froh über die Gelegenheit, endlich Berlin entfliehen zu können und neue Ideen mit seinem Blitz-und Kamera-Krams auszuprobieren. Jan, Tom und ich eilen durch die Stadt und suchen Möbel. Die malen wir farbig an als Kontrast zum weiß- grauen Haus. Der Einzug muss schnell gehen, wir müssen anfangen zu arbeiten. Finally – ich richte mein Atelier ein – i am so happy! Den polierten, teuren Betonboden schütze ich mit gelb-rosa PVC. 
 Die Sounds hier sind anders, der Singsang der vielen Vogelarten, das Zirpen, die Flughunde und das Katzengejammer und Hundegebell aus mindestens 15 Kehlen. Das Brotmobil spielt Elise rauf und runter. Jeden Tag zur gleichen Zeit wehen seltsame Gesänge und Musik aus den Lautsprechern über das Cricketfeld hinweg hinein in unser leeres, hallendes Haus. Das muss die Schule sein. Tom geht’s gut! Er spricht Englisch und Tamil und singt auf Sinhala. Chris macht sein Job-Projekt. Er ist der neue Innovations-Entrepreneur-StartUp-Star in Colombo und hat viele neue Follower. 
 
 Des Nachts gehe ich ins Atelier und male. Hörbuch rein – Alltag raus. Male, was ich gesehen habe, verliere mich in Farben und Formen – stundenlang wie in Meditation. Cool! Ich bin hier im Flow, ich kann gut arbeiten. Wenn er nicht verreist ist, kommt irgendwann Jan nach Hause, manchmal wankend, immer komplett verschwitzt, immer in Budapestern und Kragenhemd. Er war den ganzen Tag unterwegs in brütender Hitze bis in die Nacht. Oft in Pettah, Fort Train oder Busstation, Borella und Maradana – unterwegs mit Threewheel-Drivern und Straßenfegern. 
 Die schwere, ebenfalls verschwitzte Kameratasche knallt auf den Boden, fällt von müden Schultern. Das Ding wiegt 8 Kilo. Er hat immer eine lustige oder seltsame Geschichte auf Lager, Jan der Abenteurer. Er treibt sich rum, bis in die Nacht, wo hier nichts mehr los ist auf der Straße mit seltsamen Gestalten. Verteilt Bidi ́s und Zigaretten und animiert die armen Typen, die sich über die Kippen freuen, in schummrigen wine stores. Here we go, these are the hidden smokers!
In der ersten Zeit in Kotahena steht er immer an der exakt gleichen Stelle an der Junction und blitzt die tuk-tuks. Dann kommt New Year und Jan fährt ausgerechnet dann, ohne Ticketreservierung nach Jaffna, um noch ein paar Start-Ups für Chris zu fotografieren. Es ist Mai, der heißeste Monat, selbst die Sri Lanker keuchen. Die Züge sind natürlich komplett voll. Er steht gequetscht in der Masse von Menschen allen Alters – für 10 Stunden. Nach drei Stunden kann er das erste mal einen Fuß bewegen, die letzte halbe Stunde kann er sich setzen. Die heftigste Bahnfahrt meines Lebens, sagt er. Und er blitzt weiter! Unermüdlich blitzt er sich durch diese Insel und probiert alles aus. Was er fotografiert? He simply sees life! 
 Erschöpft trinkt er ein Lion, rollt und schießt die Bilder auf den Rechner, sichtet die Shots des Tages. Jan ́s Arbeitsplatz ist ein Durchgangsraum zu unseren Studios. Wir arbeiten und leben zusammen. Die Türen stehen meist offen, Musik läuft oder auch nicht – und alle wuseln vor sich hin oder gemeinsam. Wir bereiten die Ausstellung vor, drucken mit Anim8 wie die Irren und diskutieren jede Nacht. 
 Es wird immer deutlicher, was uns unterscheidet als Fotograf und als Malerin – und was uns verbindet als Bruder und Schwester. Menna api yanavā und das ist, was es ist. Ein Experiment bestehend aus ineinandergreifenden und überlappenden bunten Bildern und Sounds* aus Sri Lanka!
 
 ENJOY